Verbräuche nachträglich über Stücklisten auflösen/verbuchen?

Liebe Kollegen,
ich hab da was kniffliges:
Zur Basis: wir fertigen Elektronik. Hier werden Fertigartikel verkauft, hinter denen Strukturstücklisten stehen; über diese sollen auch die Materialveränderungen im Lager ausgelöst werden bei Verkauf eines Fertigartikels.
Also klassisch:
1. Verkauf erfassen
2. Fertigungsauftrag (FA) einstellen
3. Fertigung entnimmt Material, produziert und meldet zurück
4. Verkauf versendet/verbucht -> in diesem Augenblick soll das (Roh-)Material im System auch aus dem Lager verschwinden

Durch Pannen beim Go-Live konnten wir 6 Wochen lang nicht wie geplant arbeiten mit FA's, sondern haben für jede verkaufte Ware manuell eine Zubuchung machen müssen.
Nun wollen wir die FA's aktivieren und natürlich auch unsere Lager um das Material 'erleichtern', was in den letzten Wochen systemisch nicht abgebucht wurde.

Als Idee dazu kam uns:
a. alle Artikel zu erfassen die manuell zugebucht wurden (Art.nr und Mengen)
b. über die assoziierten Stücklisten die Materialen je Artikel auflösen
c. mit den Mengen aus a. multiplizieren
d. über ein BuBla aus dem Lager ausbuchen

Wir kann man denn sowas einfach realisieren (andere Ideen auch willkommen), ohne tagelang programmieren zu müssen?

Vielen Dank voab

GGA

1. Verkauf erfassen
2. Fertigungsauftrag (FA) einstellen
3. Fertigung entnimmt Material, produziert und meldet zurück
4. Verkauf versendet/verbucht -> in diesem Augenblick soll das (Roh-)Material im System auch aus dem Lager verschwinden

Was soll denn Punkt 4? Das Rohmaterial muss aus dem Lager verschwinden, sobald die Endprodukte im Bau, spätestens jedoch, wenn sie fertig gestellt sind. Sonst hast du zwischen Fertigstellung und Verkauf sowohl die Endprodukte als auch die Rohteile im Lager.

McClane,
die Fertigung bewegt systemisch kein Material im Lager, erst der Verkauf löst die Lagerbewegung aus. Bis zu diesem Zeitpunkt mag das MAterial bei Erstellung des FA als reserviert gelten, verlässt aber logisch das Lager nicht.

GGA

Ich hatte das so verstanden (Punkt 3): Istmeldung wird gemacht, also für das Endprodukt erhöht sich der Bestand.

Nun wird bis Punkt 4 gewartet. So lange hättest du eben beides im Bestand. Dann eine Lagerbewertung oder Inventur - und viel Spaß

Du hast recht, wir müssen natürlich so arbeiten das die Fertigungsfertigmeldung das Lager beeinflusst und nicht erst der Verkauf

Noch mal zurück zur ursprünglichen Frage:

Ich würde das verehrte Forum und/oder mein NSC fragen, ob Folgendes sinnvoll wäre:
da ihr nachträglich keine Verbrauchsbuchungen erstellen könnt, sollte man die bisher verbrauchten Materialien über eine Zwischeninventur oder einen normalen Artikelabgang ausbuchen. Den vorgeschlagenen Weg:

a. alle Artikel zu erfassen die manuell zugebucht wurden (Art.nr und Mengen)
b. über die assoziierten Stücklisten die Materialen je Artikel auflösen
c. mit den Mengen aus a. multiplizieren
d. über ein BuBla aus dem Lager ausbuchen

finde ich soweit gut und denke, dass das mit relativ geringem Aufwand zu programmieren wäre. Die betroffenen Zugänge sollte man über die Artikelnummer (Fertigungsteil ohne Istmeldung) finden können.

Wenn das gelaufen ist und anschließend die Lagerbestände wieder stimmen, fehlt den bisher erzeugten Artikeln noch ein anständiger Einstandspreis. Um die bisher gebuchten Zugänge neu zu bewerten, würde ich allerdings warten, bis die Teile mit so einem Posten auf dem korrekten Weg durch die Produktion gefertigt worden sind (also alle Kosten aus Verbrauchs- und Zeitbuchungen berücksichtigt wurden) und dann den bisher mit Null bzw. falsch bewerteten Posten mit dem nun ermittelten Wert neu bewerten. Eine Überprüfung, ob noch unbewertete Zugänge eines Artikels existieren, ließe sich zB bei einer Istmeldung einbauen. Ein Hinweis darauf würde ja reichen.

Anschließend das Lager regulieren lassen, und dann sollte alles wieder glatt sein.

Was meint ihr dazu? Machbar? Zu kompliziert? Totaler Unsinn?