Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 12:06

Hallo zusammen,

wir haben leider das Problem dass unsere Kunden immer krimineller und erfinderischer werden wenn es um Betrug geht. Deswegen würden wir gerne eine Art Blacklist erstellen die betrügerische Adressen beinhaltet.
Das Problem ist nur dass die Kunden auf die unterschiedlichsten Ideen kommen.
Manche ändern z.B. nur Schreibweise des Namens, was man ja evtl. noch durch eine phonetische Suche filtern könnte, aber andere hingegen nehmen komplett andere Vor- und Nachnamen und ändern z.B. die Straße ab: Teststr. 14 -> Teststraße 14 -> Teststrasse 14

Habt ihr eine Idee wie man so etwas sinnvoll filtern kann?
Ich hatte auch schon mal an die Damerau Levenshtein Methode gedacht. Was aber wenn der Nachbar bestellt der in der Teststr. 15 wohnt? :)

Dem Verkäufer müsste man dann einen Hinweis geben dass eine mögliche betrügerische Adresse gefunden wurde, ihm den Treffer anzeigen und selber entscheiden lassen wie er weiter verfahren soll.

Bin auf eure Ideen/Lösungen gespannt.

Gruß

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 12:27

Mein erster Ansatz wäre erstmal alle Adressdaten zu vereinheitlichen, also z. B. alle Straßen abkürzen (xxxxstr. oder Xxxx Str.). Dann Kombination Straße, PLZ und Ort gegen eine Datenbank (könnte es bei der Post geben) validieren.

Hieraus ließe sich eine Blacklist erstellen.

Existenz der Personen ließe sich dann evtl. auch via einer handelsüblichen Telefonbuch CD oder evtl. auch über Kreditversicherer überprüfen.

Bleibt dann am Ende immer noch keine eindeutige Aussage ist der Verkäufer oder dessen Vorgesetzter gefragt eine Entscheidung zu treffen.

Volker

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:08

Die Doublettensuche der Kontakte hat euch noch nicht geholfen? bzw. habt ihr sie schon mal getestet. Die funktioniert trotz ihrer Einfachheit recht gut.

Gruß, Fiddi

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:18

Die habe ich mir noch nicht weiter angeschaut.
Wollte auch noch mal erwähnen dass wir international tätig sind.
Die Franzosen haben z.B. eine ganz andere Adress-Syntax

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:26

dann lös es ggf über einen Webservice: http://www.google.de/#hl=de&gs_nf=1&cp=15&gs_id=1l&xhr=t&q=webservice+adresspr%C3%BCfung&pf=p&sclient=psy-ab&oq=webservice+adre&gs_l=&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.,cf.osb&fp=daa8d984bcb66c45&biw=1920&bih=986

Volker

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:32

Ich frage mich nur, was eine solche Blacklist bringen soll? Die Ziehen doch wie die Zugvögel durch die Lande, also haben sie auch immer neue Anschriften.
Außerdem kann es ja sein, das ein megapotenter Kunde neu in eine Anschrift zieht, die in der Blackliste steht, den würdet ihr dann nicht beliefern, Schade.

Der Ansatz müsste aus meiner Sicht viel früher sein: Jeder Kunde wird bei Anlage seines Kontos durch die Mahnabteilung (oder ähnliches) eingehend geprüft.
Da kann man sich ja auch Auskünfte von der Schufa holen. Die Adressverwaltung sollte dann schon zentralisiert sein.


PS: Betrüger kommen immer durch, auch bei einer solchen Blacklist.

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:37

Eas ist meiner Meinung nach wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. ;)
Es kommt natürlich auf die Anzahl euerer Kunden und welche Kundeninformationen ihr pflegt.
Eigentlich generell wie euere Geschäftslogik im Unternehmen aussieht.

Wenn ihr beispielsweise ins Navision nur die Auftragsdaten importiert und nebenbei schon der Auftrag produziert wird ist dir dann auch nicht viel geholfen, wenn du dann weißt das es ein Betrüger ist. Die Materielkosten sind dann schon angefallen.

Die Überprüfung sollte meiner Meinung nach jedenfalls so früh wie möglich erfolgen (z.B. im Webshop - falls ihr einen habt)

Wir haben da bei uns eine Eigenentwicklung entworfen.

Grob gesagt:
Zunächst einen E-Mail Abgleich und dann noch einen Lieferadressenabgleich PLZ,Straße,Nachname mit unserer Blacklist. Dort werden für den Vergleich alle Sonderzeichen entfernt, alle Buchstaben in Großbuchstaben überführt.
Abkürzungen wie "STR" in "STRASSE" und Umlaute von "ÄÖÜß" in "aeoeuess" überführt. Es erfolgt dann ein Logging der darin eingegeben Auftragsdaten und der IP Adresse und der Auftrag wird nicht angelegt. Der Kunde wird gebeten die Auftragsdaten noch einmal zu überprüfen.

Das hilft nicht immer lieferte aber gute Ergebnisse den Rest muss dann das Mahnwesen/Inkasso regeln.

mfg,
winfy
Zuletzt geändert von winfy am 24. Juli 2012 13:45, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:44

Dass man sie nicht 100%ig raus fischen kann ist ganz klar. Das ist genau wie bei Spam...
Aber es würde die ganze Sache etwas lindern.
Aktuell hatten wir z.B. einen "Kunden" der 5-6 mal auf die gleiche Adresse mit komplett unterschiedlichen Namen bestellt hat.

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 13:48

ChristophE hat geschrieben:Dass man sie nicht 100%ig raus fischen kann ist ganz klar. Das ist genau wie bei Spam...
Aber es würde die ganze Sache etwas lindern.
Aktuell hatten wir z.B. einen "Kunden" der 5-6 mal auf die gleiche Adresse mit komplett unterschiedlichen Namen bestellt hat.


Das muss aber kein Betrüger sein.
Es gibt auch WGs bei denen 5-6 Personen in einer Wohnung hausen. :-D

mfg,
winfy

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 14:02

Wenn solch ein Misstrauen gegenüber dem Kunden besteht, dann würde ich generell nur gegen Vorkasse arbeiten. Man kann ja auch definieren, dass erst nach der dritten Bestellung auf Rechnung gekauft werden darf.

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

24. Juli 2012 14:07

m_schneider hat geschrieben:Wenn solch ein Misstrauen gegenüber dem Kunden besteht, dann würde ich generell nur gegen Vorkasse arbeiten. Man kann ja auch definieren, dass erst nach der dritten Bestellung auf Rechnung gekauft werden darf.


Wenn das nur so einfach wäre.

Kein Kunde (oder wenige) würden doch heute noch die ersten Aufträge nur per Vorkasse in einem Webshop kaufen.
Im Gegenteil meiner Erfahrung nach muss man heute noch viel mehr Zahlungsmodalitäten anbieten als früher.

Man hofft einfach das die schwarzen Schafe darin untergehen. Mit der obigen Variante würdest du meiner Meinung nach mehr Umsatz vergraulen als das die Betrüger betrügen könnten. :wink:

mfg,
winfy

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

25. Juli 2012 11:18

So handhaben wir es in Deutschland auch.
Private Neukunden bekommen nur sichere Zahlmöglichkeiten wie VK, PayPal, Kreditkarte, ...
Institutionen und Firmen bekommen direkt Rechnung angeboten.
Allerdings haben die anderen Länder unterschiedliche Strategien und dort kommt es vermehrt zu solchen Fällen.

Und der beschriebene Fall oben war keine WG :)

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

25. Juli 2012 11:29

Ansätze hast Du ja jetzt ein paar. Aber wenn senicht zu unverschämt ist, würde es mich mal interessieren, was Ihr verkauft, dass solche Probleme so massiv sind.

Volker

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

25. Juli 2012 11:41

vsnase hat geschrieben:Ansätze hast Du ja jetzt ein paar. Aber wenn senicht zu unverschämt ist, würde es mich mal interessieren, was Ihr verkauft, dass solche Probleme so massiv sind.

Volker


Ich tippe auf Goldbarren :-D ;-)

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

25. Juli 2012 12:00

Man hofft einfach das die schwarzen Schafe darin untergehen. Mit der obigen Variante würdest du meiner Meinung nach mehr Umsatz vergraulen als das die Betrüger betrügen könnten.


Ich kenne Webshops, die arbeiten bei Privat nur über Vorkasse, oder andere sichere Bezahlmethoden (Sofortüberweiseung, Paypal,...), erst wenn der Kunde mehrfach bestellt hat, dann kann auch schon mal Rechnung möglich sein.
Die kommen dann allerdings von der Ebay- oder Amazon- Schiene, und haben sich dort einen Ruf erarbeitet, den Sie jetzt auch im Webshop nutzen.

Gruß, Fiddi

Re: Lieferadressen-Blacklist - wie erstellen/prüfen? (CC)

25. Juli 2012 16:19

fiddi hat geschrieben:
Man hofft einfach das die schwarzen Schafe darin untergehen. Mit der obigen Variante würdest du meiner Meinung nach mehr Umsatz vergraulen als das die Betrüger betrügen könnten.


Ich kenne Webshops, die arbeiten bei Privat nur über Vorkasse, oder andere sichere Bezahlmethoden ...

Daher auch meine Idee. Man könnte das Ganze vielleicht auch nicht mit 100% Vorkasse machen, sondern vielleicht auch nur 50%.